Anbieter für Messesysteme gibt es wie Sand am Meer. Doch was ist - außer dem Preis - bei der Auswahl eines Standsystems zu beachten? Worauf kommt es an, damit man mit dem erworbenen Messestand auch bei der nächsten Messe noch etwas anfangen kann? Und gibt es überhaupt Unterschiede zwischen den unzähligen, verschiedenen Messesystemen?

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die bei der Auswahl eines neuen Messesystems bzw. Messestandes wichtig sind.

Auf folgendes sollte man achten:

• Transport bzw. Transportfähigkeit, z.B. durch Zerlegbarkeit in Einzelteile
• Möglichst geringes Gewicht
• Werkzeugfreier Aufbau und Abbau
• Modularisierung
• Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
• Qualität des Materials
• Preis

Was man nicht unterschätzen sollte, ist der Transport. Wenn das Budget es hergibt, kann man wie bei einem Umzug natürlich einen Lastwagen samt Helfern mieten und sich so des Problems entledigen. Oft muss aber gespart werden und der Messestand wird mit firmeneigenen Mitteln, womöglich sogar einfach mit dem Firmenwagen eines Mitarbeiters der Marketingabteilung, transportiert. Wichtig ist dann vor allem, dass sich das Messesystem zerlegen lässt. Massive Tische, Stühle, Podeste oder Pulte wird man kaum am Stück in den Kofferraum hineinbekommen. Auch eine komplette Theke oder ein nicht faltbares Banner Display werden Ärger verursachen. Ist das Messe System hingegen in seine Einzelteile zerlegbar, erhöht das den Komfort beim Transport ganz erheblich.

Eine ähnliche Rolle spielt das Gewicht. Hat man Möbelpacker engagiert, muss man sich darüber vielleicht keine Gedanken machen. Muss man den Transport hingegen selber stemmen, lernt man geringes Gewicht der Bauteile, z.B. durch Leichtbauweise, schnell zu schätzen. Auch sollte man nicht vergessen, dass neben dem Transport ja auch der Aufbau und Abbau des Messe Systems zu bewerkstelligen ist. Wenn man nicht ausschließlich für den Aufbau verantwortlich ist, sondern anschließend auch noch entspannt und unverschwitzt in Anzug oder Kostum die Messe Besucher begrüßen muss, greift man lieber zu einem Messe System aus besonders leichtem Material.

Der Aufbau und Abbau kann aber nicht nur wegen schwerer Bauteile zur Tortur werden. Manche Messe Systeme sind alles andere als intuitiv im Zusammenbau. Bedienungsanleitungen vom Umfang eines Romans, Spezialwerkzeug und (fehlender) Klebstoff haben schon oft zu Wut und Verzweiflung geführt, wenn ein Messe Stand innerhalb kurzer Zeit - z.B. am Morgen vor Messe Beginn - schnell errichtet werden soll. Die meisten Hersteller sind inzwischen dazu übergegangen, statt auf Schrauben auf Steckverbindungen oder Clips zu setzen. Dann erfolgt der Aufbau werkzeugfrei. Nicht in allen Fällen sind diese Systeme aber auch wirklich selbsterklärend.

In vielen Fällen lohnt es sich auch, auf die Modularisierbarkeit des Systems zu achten. Nicht auf jeder Messe bekommt man die gewünschte oder passende Stellfläche. Da hilft es dann, wenn man den Stand oder die Display Wand auch in anderen Winkeln aufstellen, verkürzen oder anderweitig umgestalten kann. Auch eine spätere Erweiterung, z.B. weil sich am eigenen Stand noch Mitarbeiter anderer Abteilungen, Tochterfirmen oder Zulieferer präsentieren wollen, sprechen für eine Modularisierung. In solchen fällen kann man dann die notwendige Erweiterung meist zu geringen Kosten und mit wenig Aufwand hinzukaufen.

Es sollte auch möglich sein, Displays, Banner, die Vorderseite der Theke und andere Flächen individuell und immer wieder neu und anders zu gestalten. Die Bilder und Texte für das aktuelle Produkt sind bei der Messe im Folgejahr meist veraltet - und auch das Firmenlogo wird möglicherweise alsbald einem Redesign unterzogen. Im schlimmsten Fall ändert die Entwicklungsabteilung noch kurz vor der Messe die technischen Details, die bereits prominent am Messestand aufgezeigt waren. Insofern sollten sich entsprechende Text und Bildelemente schnell und einfach austauschen lassen, wie es z.B. bei magnetischen oder Pinnwand ähnlichen Systemen der Fall ist.

Auch die Qualität sollte stimmen. Denn der ständige Aufbau und Abbau für eine Vielzahl von Veranstaltungen und der meist "robuste" Umgang von Messebesuchern mit dem Material sollten möglichst keine Spuren hinterlassen. Schließlich will man die Ausgabe für ein Messe System nicht jedes Jahr aufs Neue tätigen müssen. Natürlich sollte man bei alledem auch ein Auge auf den Preis haben. Prinzipiell empfiehlt es sich aber, lieber für gute Qualität ein paar Euro mehr auszugeben.

Idealerweise sollte man ein Messe System vor dem Kauf einmal unter Realbedingungen testen. Den Stand einmal vor dem Kauf selbst zerlegt und wieder aufgebaut zu haben, öffnet manch einem Messe Profi die Augen. Viele Anbieter tragen diesem Verlangen Rechnung und bieten ihre Systeme auch zur Miete oder zum Leasing an. So kann das gewünschte Messe System vorab auf einer echten Messe ausprobieren.